Nr. 6. 19.1.41.
Auf dem Bramfelder See.
Als wir den See erreicht hatten, sahen wir uns erst einmal die Eisbahn an. Auf dem Eise war großer Betrieb. Viele Jungen und Mädel tummelten sich hier auf ihren Schlittschuhen. Einige lernten erst, und man sah bald hier, bald dort einen Läufer auf dem Eise liegen.
Die Bäume der Umgebung und die Bäume der Insel waren ganz weiß, denn sie waren mit Rauhreif bedeckt. Plötzlich erhob sich aus der Krone eines Baumes eine ganze Schar Spatzen; dadurch wurde der Reif herabgeschüttelt und fiel in einer großen Wolke zu Boden. Das sah so aus, als ob es schneite.
Nun schnallte auch ich meine Schlittschuhe unter und lief zu den anderen hin. Als ich sie erreicht hatte, bemerkte ich, daß sie alle nach der Insel sahen. Jetzt konnte auch ich sehen, was da los war. Ein großer Vogel stand in der Luft, schlug mit den Flügeln und spähte eifrig auf die Insel hernieder. Wahrscheinlich suchte er nach Beute, denn es war ein Raubvogel, das sah man an dem gebogenen Schnabel. Ein Ständer des Falken hing senkrecht nach unten; der Vogel war wohl angeschossen, oder er hatte den Ständer in einer Falle gehabt. Wir liefen noch eine zeit lang, dann gingen wir aber bald nach Hause.