Mein lieber mein Vater

Silberhochzeit

Zur Silberhochzeit

Eines Weltkriegs Schatten

Lagerten über dem Land.

Deutsches Volk mit Ketten

Sich in Krämpfen wand.

Doch der Frühling

Stand in Gluten

Und in Blüten Pracht,

Als im Jahre neunzehneinundzwanzig

Ihr gemeinsam

Auf die Wandrung Euch gemacht.

25 Jahre sind seitdem verflossen,

Unaufhörlich wie die Sanduhr

Rinnt die Zeit.

Liebesglück Ihr habt es genossen,

Drum durft fehlen nicht

Des Lebens Leid.

Schwere Sorgen

Ließen fast verzagen,

Wie zu schaffen

Für die Kinder Brot

Und Ihr mußtet

Ach so oft beklagen

Vaters, Mutters und der Schwester Tod.

Wieder wie beim grünen Feste

Liegt ein Schatten über dem Silbertag.

Niemand des zweiten Weltkriegs Unheil

Für Deutschland zu ermessen vermag.

Maiensonne, Maienhoffnung,

Maiendüfte, Maienglück:

Aus dem wilden Männermorden

Kehr’n die Söhne Euch zurück.

Alle wollen mit Euch hoffen,

Alle wollen mit Euch stehn,

Dann mag es trotz Tod und Teufel

Bis zum goldnen Feste gehn !